2011
XVI, 188 Seiten
zahlreiche Tabellen und Übersichten
Textsprache: Englisch
Der Autor des vorliegenden Werkes präsentiert verschiedene syntaktische und semantische Konzepte von Reziprozität und Reflexivität im Swahili. Nach einer kurzen Einführung in die Terminologie widmet er sich im zweiten Kapitel der syntaktischen Verwendung der reflexiven Nomen nafsi und roho, wobei er die Konstruktion von Nominalphrasen fokussiert, besonders die der Objekt-Nominalphrasen. Es folgt eine Betrachtung der syntaktischen Passivisierung reflexiver Konstituenten in Kapitel 3. Für den Reflexivmarker {ji} nimmt der Autor im vierten Kapitel eine Klassifizierung in das Nominalklassensystem des Swahili vor und arbeitet die semantischen und syntaktischen Eigenschaften dieses Reflexivmarkers heraus. Außerdem erläutert er anaphorische Qualitäten und Kausalitäten reflexiver Nominalphrasen.
In der zweiten Hälfte des Buches befasst sich der Autor mit Syntax und Semantik von Reziprozität. Hierfür betrachtet er in Kapitel 5 die kulturell determinierten Implikationen der Zusammenhänge von Sprache, Erfahrung und sozialen Rollen, die in Form von Reziprozität in transitiven Sätzen ausgedrückt werden können. Dabei analysiert er die Muster der syntaktischen Verwendung aktiver und passiver Konstituenten. Dass im Swahili reziproke Konstruktionen allerdings auch in intransitiven Sätzen möglich sind, zeigt der Autor im sechsten Kapitel.
Logische Konzepte liegen der reziproken und reflexiven Syntax und Semantik des Swahili also nicht nur in reinen grammatischen Mustern, sondern auch in der kulturlinguistischen Selbstsicht der Sprache zu Grunde. Durch diese neuen Erkenntnisse in der Swahili-Forschung wird deutlich, dass vorangegangene Theorien, wie beispielsweise diejenige der Reziprozität in ausschließlich transitiven Sätzen, als obsolet betrachtet werden können. Gleichzeitig eröffnet der Autor neue Aspekte und Perspektiven für weitergehende Analysen.