Carl Hoffmann (13.7.1925–28.4.2007) unternahm in den 1950er-Jahren Feldforschung zum Margi, einer in Nordostnigeria gesprochenen zentral-tschadischen Sprache, aus der seine berühmte Grammar of the Margi Language hervorging. Er stellte in Zettelkästen überdies umfangreiches lexikalisches Material dieser Sprache zusammen, das von ebenso hoher Qualität ist wie seine Grammatik, jedoch unveröffentlicht blieb.
Das vorliegende Wörterbuch stellt dieses Material der Öffentlichkeit zur Verfügung, wobei es sich auf die gesicherten Partien seiner Notizen konzentriert und manche widersprüchlichen oder zweifelhaften Einträge auslässt. Daraus ergibt sich ein Wörterbuch mit gut 2.000 Hauptlemmata, vielfach durch weitere Sublemmata untergliedert. Das Wörterbuch deckt damit nicht nur den Grundwortschatz des Margi ab, sondern enthält auch eine Reihe heutzutage nicht mehr geläufiger Ausdrücke der traditionellen Religion und materiellen Kultur. Lehnwörter aus Nachbarsprachen, hauptsächlich dem Kanuri, Hausa und Fulani, sind als solche gekennzeichnet.
Hoffmanns Umschriftsystem ist nicht phonemisch, sondern weist eine Überdifferenzierung besonders im Vokalbereich auf. In der Einleitung dieses Wörterbuches werden einige zentrale phonologische Fragestellungen diskutiert und die Leser in die Lage versetzt – sofern gewünscht – Hoffmanns Transkriptionsweise in eine abstraktere phonologische Repräsentation umzusetzen. Darüber hinaus werden mehrere weitere grammatische Themen des Margi angesprochen, die Hoffmann in seiner publizierten Grammatik unbehandelt gelassen hat.