2002
XVIII, 626 Seiten
1 Karte, 19 Graphiken und Abbildungen, 67 Tabellen
Textsprache: Deutsch
Ik ist eine Kuliaksprache, gesprochen in Nordwest-Uganda. Gemessen an afrikanischen Standards hat das Ik ein elaboriertes Kasussystem: Sieben Kasus werden unterschieden. In dem Buch wird ein Profil des komplexen Kasussystems erstellt. Aus einer sprachvergleichenden Perspektive zeigt das Kasussystem des Ik einige Besonderheiten: Fast alle Elemente der Sprache können kasusflektiert werden, wie Nomina, Verben, Adverbien, Konjunktionen und Präpositionen. Die Kodierung der core-Partizipanten zeigt einige Unregelmäßigkeiten.
Grundsätzlich hat das Ik ein Akkusativ-Nominativ-System, aber es gibt viele syntaktisch motivierte Kontexte, in denen die Kasusunterscheidung neutralisiert ist. Das Ik ist daher ein seltenes Beispiel einer Split-Akkusativ-Sprache. In dem Buch wird Kasus auf Phrasenebene, Satzebene und Diskursebene untersucht. Die Kodierung von core- und peripheren Partizipanten werden gesondert behandelt. Da einige Kasusgrammeme für außergewöhnlich viele verschiedene Funktionen verwendet werden, ist Grammatikalisierung ein weiteres Thema.
Dieses Werk ist von besonderem Interesse für all diejenigen, die sich mit Kasussystemen, Grammatikalisierung von Kasussystemen oder Kasus im Diskurs beschäftigen. Es leistet zudem einen Beitrag zur Klärung der bislang unklaren genetischen Stellung der Kuliaksprachen und liefert wertvolle Informationen zu den ostafrikanischen Verbinitial-Sprachen.
Die vorliegende Veröffentlichung entstand aus dem Werk, mit dem sich die Autorin im Jahr 2000 an der Goethe-Universität Frankfurt/Main habilitiert hat.