2012
XXII, 436 Seiten
3 Karten, 180 Spektrogramme, 50 Schwingungsverlaufdiagramme, 324 Diagramme, zahlreiche Tabellen und Übersichten, Anhang
Textsprache: Englisch
Das vorliegende Werk untersucht das Phonem-Inventar und dessen lautliche Chakteristika des Siwi, der östlichsten Varietät des Berber, die von etwa 15.000 Menschen in den Oasen Siwa und Qara im Nordwesten Ägyptens gesprochen wird. Im Vergleich zu anderen Berbersprachen ist der Status des Siwi als gesprochene Sprache eher als solide anzusehen. Die bislang existierende relevante Literatur zu dieser Sprache beschränkt sich auf Wortlisten sowie grammatische Skizzen und Aufsätze zu speziellen Themenfeldern.
Die Absicht dieser Studie ist es, die Phoneme des Siwi aufgrund der Charakterisierung ihrer distinktiven lautlichen Merkmale zu erforschen. Diese Herangehensweise verspricht die Verbesserung der Aussagefähigkeit von Phonemen innerhalb der Deskriptiven Linguistik, die sich üblicherweise auf impressionistische, nicht-falsifizierbare Transkriptionen verlässt. Die ausgewerteten Sprachdaten, beruhen auf einer vom Autor durchgeführten Feldforschung und der grammatischen Skizze von Vycichl 2005 (siehe Verweis unten).
Das Werk ist in acht Kapitel unterteilt. Kapitel 2 liefert einen Einblick in grundlegende theoretische Thesen, Konzepte, und Prämissen. Um Lesern, die mit phonetischen Daten weniger vertraut sind, den Zugang zu den in Folge beschriebenen Sachverhalten zu erleichtern, bietet das dritte Kapitel eine kurze Einführung in die akustischen Techniken der Phonologie und Phonetik. Kapitel 4 beschreibt Lauteigenschaften durch die wichtige Phonemklassen, wie Vokale, Verschlusslaute und Frikative, kontextunabhängig unterschieden werden können.
Im Gegensatz dazu werden in den Kapiteln 5 bis 7 kontextabhängige Unterscheidungen (in Bezug auf den Artikulationsort) und die daraus resultierenden Lautkategorien innerhalb der Phonemklassen herausgearbeitet. Die Systematisierung der Merkmale wird durch die Untersuchung der verbleibenden Konsonantenklassen in Kapitel 6 fortgeführt, während im folgenden Abschnitt die Vokale diskutiert werden.
Kapitel 8 fasst die Ergebnisse der Studie zusammen, stellt Vorschläge zur orthographischen Darstellung vor und geht in Kürze auf nicht behandelte phonologische Themen sowie solche, die zukünftige Forschungen erfordern, ein.
Das Werk stellt die vollständig überarbeitete Fassung der Dissertation des Autors dar, die am 24.6.2011 unter demselben Titel von der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften der Universität Leipzig angenommen wurde.