1998
204 Seiten
1 Abbildung, 4 Graphiken, 1 Tabelle
Textsprache: Deutsch
Unser Umgang mit Sterben und Tod befindet sich im Umbruch. Darauf macht unter anderem die öffentliche Debatte um Euthanasie aufmerksam. Zu den fragwürdigen Seiten dieser Debatte gehört, dass sie dabei ist, andere Wege zu einem neuen Umgang mit Sterben und Tod aus dem Blick zu verdrängen. Zu diesen Wegen gehört die Hospizbewegung. Das Buch von Christine Pfeffer ist die erste empirische Untersuchung in Deutschland über Sterben und Tod in einem Hospiz. Mit großer Eindringlichkeit schildert es die soziale und kulturelle Ordnung des Hospizes und die hospiziellen Bemühungen, die Einsamkeit der Sterbenden (Norbert Elias) zu überwinden. Es zeigt uns im Hospiz einen Weg, der aus den Fragwürdigkeiten des Sterbens im konventionellen Krankenhaus und der verengten Diskussion um Euthanasie herausführen könnte.
Die Untersuchung von Christine Pfeffer ist auch ein Buch über Sterben und Tod im konventionellen Krankenhaus. Als Krankenschwester mit langjähriger Berufserfahrung in verschiedenen Krankenhäusern vergleicht die Autorin ihre soziologischen Beobachtungen und Überlegungen zum Hospiz mit ihren Erfahrungen im Krankenhaus. Es ist ein provozierender Vergleich. Er wird die Diskussion über den Umgang mit Sterben und Tod im Krankenhaus nachhaltig beeinflussen.
In seinem Vorwort zu diesem Buch schreibt Trutz von Trotha, Lehrstuhlinhaber für Soziologie an der Universität-Gesamthochschule Siegen: Ich hoffe, daß es den Leserinnen und Lesern der Studie von Christine Pfeffer nicht anders ergeht als mir: Sie hat mich berührt, bewegt und viel Neues gelehrt; sie veranlaßt uns, neu über das existenzielle und folgenreiche Problem, wie wir mit Sterben und Tod umgehen, nachzudenken und uns dabei nicht vorschnell auf Antworten festlegen zu lassen.