Cornelia Bock: Shakespeares Julius Caesar und Macbeth [PDF]

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Eigennamen und Titulaturen in Übersetzungen in afrikanische und europäische Sprachen

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ISBN 978-3-89645-735-6 Artikelnummer: 735 Kategorie: Schlagwörter: , ,

Beschreibung

2015
XII, 162 Seiten
70 Tabellen

Textsprache: Deutsch

Auch nach seinem 450. Geburtstag ist William Shakespeare noch immer weltweit bekannt und geschätzt. Seine Werke werden in vielen Ländern und in verschiedenen Sprachen gelesen und aufgeführt. Neue Ausgaben der Dramen und Sonette erscheinen regelmäßig sowohl in der Originalsprache Englisch als auch in anderen Sprachen; tatsächlich ist Shakespeare der wohl am häufigsten übersetzte Autor weltweit. Die von ihm behandelten Themen gelten als universell und er wird nicht nur als englischer oder europäischer Autor gesehen. Die historischen Stücke regen die Reflexion über die eigene Geschichte an, und vor allem die Tragödie „Julius Caesar“ ist ein sehr politisches Drama, dessen Thema des Herrschermordes und der Hoffnung auf ein neues politisches System auch auf andere Orte und Zeiten übertragbar ist.

Übersetzungen literarischer Werke sind überaus wichtig, da sie den Menschen die Möglichkeit geben Autoren, Geschichten, Kulturen, Ideen und Werte anderer Gesellschaften kennenzulernen, deren Sprache sie nicht beherrschen. Des Weiteren sorgen Übersetzungen auch dafür, dass das Original über- und weiterlebt, sowohl in zeitlicher als auch in geographischer Distanz. Eine Sprache kann durch Übersetzungen wachsen, da verwendete Assoziationen und Anspielungen nicht immer entlehnt werden können, sondern etwas Entsprechendes in der Zielsprache gefunden werden muss. Sowohl Realien als auch Eigennamen sind wichtige Elemente literarischer Werke, da sie die Orte und Figuren charakterisieren und die Geschichte in eine bestimmte Gesellschaft mit kulturellen und sozialen Werten einordnen. Für die Übersetzungs- und Literaturwissenschaft sowie für die Namenforschung sind diese beiden Aspekte sehr interessant und aufschlussreich, da eine Analyse ihrer Behandlung in Übersetzungen Hinweise auf die allgemeine Vorgehensweise von ÜbersetzerInnen sowie auf Übersetzungsnormen und -konventionen einer Sprachgemeinschaft gibt.

Dies soll auch mit dieser Arbeit angestrebt werden. Dabei ist die Ausgangsfrage, wie die einzelnen ÜbersetzerInnen mit Eigennamen und Titulaturen umgehen, d.h. mit Hilfe welcher Strategien sie diese aus dem Ausgangstext in den Zieltext übertragen. Hierbei wird außerdem zu untersuchen sein, ob es Unterschiede in der Behandlung von Personen- und Ortsnamen sowie Eigennamen als Anspielungen gibt und ob und wie mit Titulaturen und Anredeformen anders verfahren wird.

Dieser Fragenkomplex wird zunächst für die im Fokus dieser Arbeit stehenden Übersetzungen in afrikanische Sprachen untersucht. Danach werden die Übersetzungen in europäische Sprachen analysiert, um abschließend die Frage beantworten zu können, ob die Behandlung von Eigennamen und Titulaturen bei der Übersetzung in afrikanische Sprachen Unterschiede zu der Übersetzung in europäische Sprachen aufweist, welche das sind und worin die Gründe dafür liegen. Dabei ist von der Hypothese auszugehen, dass in den Übersetzungen in afrikanische Sprachen stärkere Abweichungen vom englischen Original zu finden sind, die sich vor allem bei den Eigennamen als Anspielungen sowie den Titulaturen bemerkbar machen, da erstere LeserInnenwissen voraussetzen und letztere kulturelle Konzepte sind. Der Grund dafür liegt in der linguistischen, geographischen und vor allem kulturellen Distanz zwischen Shakespeare und den ÜbersetzerInnen und LeserInnen der afrikanischen Sprachen.