Galilou Abdoulaye: L’Islam béninois à la croisée des chemins – Histoire, politique et développement [PDF]

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MBA Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung Band 17

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Beschreibung

2007
264 Seiten
1 Karte, 1 Diagramm, 6 Tabellen, Anhang

Textsprache: Französisch

Verfügbare Studien zum Thema Islam in Westafrika beschränken sich in der Regel auf die Staaten des Sahel- und Savannengürtels, insbesondere Niger, Burkina Faso, Mali, Senegal und Nordnigeria. Da westafrikanische Küstenstaaten, wie die Elfenbeinküste, Ghana und Togo generell als von lokalen afrikanischen Religionen oder dem Christentum geprägte Länder verstanden werden, liegen – diese Regionen betreffend – nur äußerst wenige empirische Arbeiten zum Islam vor. Dass die nördlichen Gebiete dieser Länder faktisch schon seit Jahrzehnten einen rasanten Prozess der Islamisierung durchlaufen, ist damit oft übersehen worden. Dieses trifft besonders auch auf die Forschungssituation in der Republik Benin (ehemals Dahomey) zu.

Das vorliegende Werk leistet somit einen wichtigen Beitrag, um diese Lücke zu schließen. Das Forschungsgebiet umfasst eine Reihe mittelgroßer Städte in Nordbenin (Djougou, Parakou und Malanville) und die politische Hauptstadt Porto Novo im Süden des Landes, deren Bevölkerung seit dem 19. Jh. eine beträchtliche Anzahl an Muslimen aufzuweisen hat, was schon an sich zeigt, dass der Islam in Benin nicht ausschließlich ein auf die nördlichen Gebiete beschränktes Phänomen darstellt.

Das Voranschreiten des Islam in Benin ist eingebettet in umfassende soziale Dynamiken und sehr stark verknüpft mit den Entwicklungen des Bildungssystems, den Schwankungen am Arbeitsmarkt und den Umgestaltungen der lokalen Eliten. Diese Strömungen schaffen den Kontext für die rapide Abgrenzung eines „islamischen Umfeldes” in Benin. Dem Autor gelingt es zu zeigen, wie erfolgreich die Analyse des zeitgenössischen Islam aus der Perspektive der soziologischen Konfliktforschung, verbunden mit den Feldforschungsmethoden der Ethnologie sein kann, indem er die Heterogenität und den Polyzentrismus dieses „islamischen Umfeldes” aufzeigt und darlegt. Emische Vorstellungen von der „islamischen Gemeinschaft“ (umma) und rein textorientierte Studien tendieren dagegen häufig dazu das inhärente Konfliktpotenzial zu leugnen.

Dieses Buch verdient nicht nur die Aufmerksamkeit seitens der Ethnologie, sondern darüber hinaus die der Islamwissenschaften, und es wird besonders interessant sein zu beobachten, welche Reaktionen diese Studie in ihrem eigenen Forschungsumfeld auslösen wird.

Unter diesen Verweisen finden Sie weitere Publikationen zu westafrikanischen Kulturen, Islamstudien und Sprachen:

Thomas Bierschenk / Marion Fischer (Hrsg.): Islam und Entwicklung in Afrika [PDF]

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