2002
376 Seiten
1 Karte, 296 s/w-Fotos, 186 Umzeichnungen, 158 Skizzen, Anhang
Textsprachen: Deutsch, Portugiesisch
Die hier dokumentierte ethnographische Sammlung wurde 1954 von dem deutschen Ethnologen Hermann Baumann (1902–1972) in Südwest-Angola erworben. Es war seine zweite Forschungsreise in dieses Land. Entgegen seinen Erwartungen konnte er seine 1.018 Objekte umfassende ethnographische Sammlung dann nicht nach Deutschland ausführen. Deshalb musste die Sammlung unter prekären Lagerungsbedingungen in Lobito zurückbleiben. Um ihre Erhaltung zu gewährleisten, bot die im Nordosten Angolas engagierte Diamantengesellschaft (DIAMANG) daher an, die Sammlung in ihrem eigenen Museum in Dundo in ihre Obhut zu nehmen.
Seit dieser Reise war es Baumanns Wunsch gewesen, noch einmal nach Angola zurückzukehren, um dort seine Sammlung zu bearbeiten und einen Katalog der Objekte zu veröffentlichen. Obwohl ihm bewusst war, dass dies seine letzte Reise werden könnte, brach er schließlich im April 1972 abermals nach Afrika auf. In Dundo skizzierte er in den folgenden Wochen einen Großteil seiner Objekte und verfasste zu jedem Stück eine kurze Beschreibung, die noch an Ort und Stelle ins Portugiesische übersetzt wurde. Auf der Rückreise erkrankte Baumann an Malaria, der er dann wenige Stunden, nachdem er von einem Lissabonner Krankenhaus nach Deutschland geflogen worden war, in München erlag.
Der erfolgreiche Versuch, die Edition dieses Kataloges zu einem guten Abschluss zu bringen, verdankt seinen Anstoß angolanischem Interesse. Inzwischen sind Baumanns nachgelassene Aufzeichnungen zu einer wichtigen Quelle geworden. Deshalb wird hier auch ungeachtet aller qualitativen Einschränkungen nahezu das gesamte verfügbare Bildmaterial veröffentlicht. Folgende Darstellungsarten ergänzen in diesem Katalog die Objektbeschreibungen: 1. Fotos von Ethnographica, die im Museu do Dundo aufgenommen wurden; 2. Umzeichnungen, die anhand von Baumanns Originalskizzen von Objekten angefertigt wurden, zu denen keine Fotos vorliegen; und 3. Baumanns Originalskizzen von Objekten, von denen es weder Fotos noch Umzeichnungen gibt. Im Nachlass von Hermann Baumann fanden sich auch einige Fotos, die er während seiner Forschungsreise im Südwesten Angolas aufgenommen hatte – also in dem Gebiet, in dem er die hier dokumentierten Objekte erwarb. Sie dienen als Einführung in das Land, seine Menschen und seine Kultur.
Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen der Herausgeberin und weitere ethnographische Kataloge und Rekonstruktionen:
