2000
273 Seiten
1 Karte: Herero Reserves, 10 s/w-Fotos
Textsprache: Englisch
Die vorliegende Studie behandelt die Geschichte der Rekonstruktionsversuche einer ethnischen Identität durch die Überlebenden des Herero-Volkes nach dem später in der Literatur heftig umstrittenen Genozid, der von der deutschen Kolonialmacht im Jahre 1904 begangen sein soll. Der Schwerpunkt der Betrachtung wird auf die südafrikanische Mandatszeit von 1915–1940 gelegt. Dieser Zeitraum ist insofern wichtig, als er die eigentliche Wiedergeburt der Herero-Nation umfasst.
Anhand von einschlägigen Fallstudien aus dem kolonialen Alltagsleben der Bevölkerung macht der Autor die damit verbundenen soziopolitischen Prozesse sichtbar. Neben den eigenständigen Versuchen der Herero, ihre Gesellschaft zu restituieren, versuchten sowohl die Rheinische Mission als auch die südafrikanische Mandatsverwaltung, auf den Neuaufbau Einfluss zu nehmen.
Der Autor versucht in diesem Zusammenhang aufzuzeigen, wie die Rheinische Mission während dieser Periode ihren ehemals starken Einfluss auf die Herero-Bevölkerung definitiv verlor, während die südafrikanische Mandatsverwaltung gleichzeitig an Einfluss gewann.