Joachim Crass: Das Kabeena – Deskriptive Grammatik einer hochland-ostkuschitischen Sprache [PDF]

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KuS Kuschitische Sprachstudien Band 23

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Beschreibung

2005
XXXII, 383 Seiten
1 Karte, 52 Tabellen, 1 Abbildung

Textsprache: Deutsch

Das K’abeena ist eine hochland-ostkuschitische Sprache, die von ungefähr 35.000 Sprechern in und um die Stadt Wolkite herum gesprochen wird, etwa 160 km südwestlich von Addis Abeba. Verwandte Sprachen sind Alaaba, Kambaata und T’imbaaro. Die Sprachdaten wurden während vier Feldforschungsaufenthalten zwischen 2000 und 2003 gesammelt und durch strukturelle und funktionale Methoden beschrieben.

Die hier untersuchte Sprache besitzt interessante und recht selten vorzufindende Eigenschaften. Auf der phonologischen Ebene fallen Flüstervokale auf, die in zweien der 13 Flexionsklassen der Nomen das einzige Kasus-unterscheidende Merkmal darstellen. Ein weiteres phonologisches Charakteristikum dieser Sprache ist der Druckakzent. Alle Wortklassen haben eine unmarkierte Position des Akzentes: z.B. hat eine Gruppe von Nomen und verbalen Nomen einen wortfinalen Akzent, während eine andere Gruppe von Nomen und Adverben den Akzent auf der vorletzten Silbe trägt.

Die Wortstellung des K’abeena ist (S)OV, außerdem ist sie eine nominativ-markierte Sprache, d.h. dass der unmarkierte Kasus der Akkusativ (von einigen Wissenschaftlern auch als Absolutiv bezeichnet) ist. Diese Eigenschaft ist typisch für Sprachen, die im Südwesten Äthiopiens und Umgebung gesprochen werden. Zwei der anderen fünf Kasus – der Instrumental/Komitativ und der Lokativ – werden nur für maskuline Nomen unterschieden. Die beiden Hauptaspekte Perfektiv und Imperfektiv werden mit Hilfe von Vokalen markiert, während der Progressiv analytisch durch Konverben und Auxiliare gebildet wird.

Die meisten Sprecher des K’abeena beherrschen mindestens eine weitere Sprache. Abhängig von der Herkunft der Sprecher kann dies das Amharische sein, weitere Sprachen sind Chaha, Wolane oder Oromo. Dieser Bi- oder gar Multilingualismus führte zu kontaktbedingtem Sprachwandel, besonders auffällig im Lexikon der Sprache.

Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen des Autors und Beschreibungen weiterer kuschitischer und äthio-semitischer Sprachen:

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