2006
X, 97 Seiten
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Textsprachen: Deutsch, Hausa
Im Jahre 1999 feierte die Stadt Frankfurt am Main den 250. Geburtstag ihres größten Sohnes Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). Dabei stellte sich heraus, dass bis dahin kein einziges Werk Goethes in eine der 2.000 afrikanischen Sprachen übersetzt worden war. Diesem enttäuschenden Mangel abzuhelfen, machten sich Herrmann Jungraithmayr, Afrikanist an der Frankfurter Goethe-Universität, und sein langjähriger Mitarbeiter, Yahaya Ahmed, vom Volke der Hausa in Nordnigeria, daran, Goethe-Gedichte, insbesondere solche mit Bezug zur Welt des Islam (Westöstlicher Divan: „Im Islam leben und sterben wir alle“), in das Hausa, die mit rund 30 Millionen Muttersprachensprecher (fast ausschließlich Muslime) bedeutendste Sprache Westafrikas, zu übertragen. Ein erster Versuch, zwischen einander fern liegenden Kulturkreisen – dem christlichen Mitteleuropa und der islamischen Welt Zentralafrikas – mit dichterischen Mitteln eine Brücke zu schlagen.
Ein mutiger Anfang, etwas vom offenen Geist Goethes in die Gedanken- und Gefühlswelt des Hausa-Volkes hinüberzuführen. Goethe tritt so zum ersten Mal in die an Phantasie und geistiger Gestaltungskraft überreiche Welt südlich der Sahara ein. In einer ausführlichen Einleitung findet der Leser Einzelheiten zur Entstehungsgeschichte der Gedichte, zum Stellenwert des Hausa als Verkehrs- und Literatursprache und zur Vorgehensweise beim Übersetzungsprozess.
Anschließend werden 20 Gedichte und ihre Übersetzungen vorgestellt. Den Schluss, sozusagen außerhalb der Reihe, bildet ein selbstverfasstes Gedicht eines der Herausgeber. Das Werk ist durchgehend zweisprachig gestaltet, so dass dem linksseitigen deutschen Text jeweils eine rechtsseitige Hausa-Übersetzung gegenübersteht.
Unter diesen Verweisen finden Sie weitere Textsammlungen und Analysen zur Hausa-Literatur: