1999
146 Seiten
2 Karten, 10 s/w-Fotos, 14 Faksimile-Reproduktionen
Textsprache: Englisch
Die Studie widmet sich der Biographie des Manasse Tjiseseta, Häuptling des in Zentralnamibia gelegenen Ortes Omaruru in der Zeit von 1884 bis 1898. Diese hierzulande wenig bekannte und bisher kaum dokumentierte Persönlichkeit hat eine wichtige Rolle in der wechselvollen Geschichte der Herero gespielt und hat diese durch seine Politik nachhaltig geprägt. Manasses Verdienste sind auf dem Hintergrund der beginnenden deutschen Kolonialherrschaft und der kooperierenden Rheinischen Missionsgesellschaft in Namibia Ende des 19. Jahrhunderts zu sehen. Seinem von Pragmatismus und Diplomatie geprägten politischen Führungsstil ist es zu verdanken, dass er von den Deutschen als der intelligenteste und zugleich gefährlichste Häuptling Namibias eingeschätzt wurde. Es gelang ihm, Omaruru innerhalb weniger Jahre durch seine ökonomischen Kenntnisse zu ökonomischem Wohlstand zu verhelfen.
Dennoch konnte Manasse nicht verhindern, dass Omaruru 1898 – nach Manasses Tod – letztendlich seine Unabhängigkeit verlor. Die chronologisch angeordnete Studie beginnt in der Zeit vor Manasses Machtübernahme und schildert die Höhen und Tiefen seiner 14-jährigen Regierungsphase, die in späteren Jahren unter dem immer stärker werdenden Einfluss der deutschen Kolonisatoren stand. Der Autor greift neben bislang unveröffentlichten Bilddokumenten aus den National Archives of Namibia in Windhoek und dem Archiv der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal auf deutsche und „afrikaanse“ Vertragsurkunden (mit englischer Übersetzung und mehreren Faksimile-Reproduktionen der Originale) zurück.