Jules Mansaly: « Les deux amis, les tresses, et la viande » – Contes balant du Sénégal [PDF]

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Enthält 7% MwSt.

Avec des illustrations de Carmen E. Weinzierl

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ISBN 978-3-89645-740-0 Artikelnummer: 740 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , , ,

Beschreibung

2020
74 Seiten
39 Zeichnungen von Carmen E. Weinzierl

Textsprache: Französisch

Die Balanta im Senegal mit etwa 96.700 Sprechern (2014) reflektieren in ihren zahlreichen Erzählungen und Sprichwörtern ihre kulturellen Vorstellungen und ihre Gedankenwelt, doch ihre orale Literatur geht in der heutigen Zeit durch Urbanisierung, Modernisierung und die aktuelle Form der Schulbildung verloren.

Schriftliche Literatur verdrängt die oralen Erzählungen der Balanta mehr und mehr. Jules Mansaly betont jedoch, dass alle literarischen Werke und Gedanken Ursprung einer oralen Erzählung oder eines Sprichworts waren und mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Aus diesem Grund seien laut Mansaly mündliche Übermittlungen, die vor dem Druckverfahren bestanden, gleichzusetzen mit literarischen Werken und weder minderwertig noch limitiert. Diese orale Literatur besitzt daher ihre eigenen Gesetze, die sich teilweise mit denen der schriftlichen überschneiden oder sich von diesen unterscheiden.

Der Autor des vorliegenden Bandes stellt sich in seinem Werk die Frage, ob die Verschriftlichung der oralen Erzählungen der Balanta diese angemessen wiedergeben könne; wie etwa die Ausdrücke des Erzählers, seine Stimme, die Bewegung seiner Hände, Augen und seines Kopfes, sein Humor, die Benutzung von Sprachrhythmen, Pausierungen, Onomatopöien sowie die Reaktion der Zuschauer auf seine Show. All diese Elemente machen die orale Literatur aus und zu einer eigenen Kunstform.

Die oralen Erzählungen der Balanta stellen die gegenwärtige Situation der Menschen in ihrer Gesellschaft und in ihren sozialen Beziehungen dar, indem symbolische Realitäten mit Bildern gemalt werden. Dörfer und Landschaften werden malerisch dargestellt, sowie auch Tiere, die ihre Charaktereigenschaften dem Menschen leihen, um den Zuhörern eine versteckte Moral oder Lehre zu vermitteln, oder Kritik durch Satire auszuüben.

Nach Anne Storch (2011) stehen verschiedene Tiere nicht nur für einzelne Charaktereigenschaften eines Menschen, sondern repräsentieren zusätzlich verschiedene Clans, Gruppierungen oder Menschen eines bestimmten Charakters. Indem Mansaly diese wichtige pädagogisch orale Literatur der Balanta transkribiert, möchte er diese schützen und zugunsten künftiger Generationen retten.

Die Erzählungen werden illustriert durch liebevolle Zeichnungen von der Künstlerin Carmen E. Weinzierl.