2020
XIV, 74 Seiten
82 Zeichnungen
Textsprachen: Englisch, Swahili
Seit einigen Jahren war die Dokumentation der tansanischen Vidunda-Sprache Gegenstand des gemeinsamen Forschungsprojektes der beiden Herausgeber – bis 2010 im Rahmen des bilateralen Kooperationsprojekts Languages of Tanzania zwischen der Universität Göteborg / Schweden und der Universität Dar es Salaam (UDSM) / Tansania, finanziert von SIDA / SAREC.
Laut Guthrie wird das Vidunda von etwa 12.000 Menschen in der Morogoro-Region, dem Kilosa Gebiet (südlich von Mikumi) und insbesondere den Dörfern Vidunda, Udunghu und Chon’hwe gesprochen. Zusätzlich gibt es weitere Sprechergruppen in benachbarten Orten, die aber nicht erfasst werden, da in diesen Gebieten Swahili als Kommunikationssprache dominiert.
Das Buch beinhaltet Vidunda-Sprichwörter sowie ihre Swahili-Äquivalente oder Übersetzungen. Der Vidunda-Swahili-Abschnitt findet sich auf den Seiten 1–36 (257 Einträge) und die Swahili-Vidunda-Version auf den Seiten 37–74 (250 Einträge). Im Vorwort diskutiert Dr. Mchepange vom Institut für Swahili (der UDSM) die Rolle des Sprichwortes im traditionellen ländlichen Lebensstil, in diesem Fall anhand der Vidunda-Gemeinschaft. Sie beginnt mit verschiedenen Themen, die in den Sprichwörtern vorkommen und macht auf die Parallelen zwischen der Vidunda- und der Swahili-Version aufmerksam.
Es lohnt sich, die Entwicklung und Erweiterung des Sprichwort-Inventars im Vidunda anhand der offensichtlichen Entlehnungen vom Swahili in das Vidunda untersuchen. Angesichts der Dominanz des Swahili als interethnisches Kommunikationsmedium in Ostafrika ist es in diesem Zusammenhang nicht möglich, aus historischer Sicht genauere Informationen zu geben.
Verschiedene tansanische Experten waren an der Vorbereitung und der Vollendung dieser Publikation beteiligt, zum Beispiel Mohamed Mwinyi (früheres Mitglied von BAKITA Baraza la Kiswahili la Taifa) und Rahma Mudhar (UDSM), die beide den Swahili-Teil mitgestaltet haben. Zudem hat die begnadete Zeichnerin Juma Mgenda erneut authentische Illustrationen geschaffen, ähnlich denen der früheren Vidunda-Oratur-Bücher, als auch den Sammelbänden mit Volkserzählungen zum Ng’hwele und Kamba. Im Laufe der Bearbeitung und Vollendung des Sprichwort-Manuskripts gab es eine intensive Zusammenarbeit zwischer der UDSM und dem Swahili-Institut.