Kathrin Tiewa: The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon [PDF]

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MBA Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung Band 38

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Beschreibung

2016
253 Seiten
49 Farbfotos, 4 Grafiken, 5 Tabellen, Anhang

Textsprache: English

Mit den Feiern zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit in 17 vorwiegend frankophonen Staaten bildete 2010 ein äußerst wichtiges Jahr für den afrikanischen Kontinent. Als erstes dieser Länder zelebrierte Kamerun sein Jubiläum. Sowohl Jubiläumsfeiern als auch die immer wieder stattfindenden Nationalfeier­tage, an denen in Afrika gewöhnlich die Unabhängigkeitserklärung gefeiert wird, eröffnen dem Wissen­schaftler die Gelegenheit, umstrittene Prozesse der Nationenbildung zu beobachten. Durch die Verkörpe­rung und Repräsentation der Nation stellen sie gleichzeitig einen wesentlichen Bestandteil der Nationen­bildung dar.

Wurde am 20. Mai 2010 – Kameruns Nationalfeiertag und Höhepunkt der Festlichkeiten – die Unabhängigkeit, die Wiedervereinigung des anglophonen und frankophonen Teils oder vielmehr die Einheit des Lan­des gefeiert? War es mit Hilfe der Feierlichkeiten möglich, das Nationalbewusstsein unter der Bevölke­rung zu stärken und somit das Vorhaben der Nationenbildung weiterzubringen? Und falls ja, wie wurde dieses Bewusstsein geweckt? Die der Arbeit zugrundeliegenden Annahmen sind auf diesen Fragestellun­gen aufgebaut und führen zu der These, dass trotz auseinandergehender Meinungen über das eigentli­che Ziel der Feierlichkeiten die Regierung in der Lage war, diese mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen 2011 zu ihrem Vorteil zu beeinflussen.

Das vorliegende Werk ist in drei Hauptkapitel unterteilt. Nach einer Einleitung beschreibt das zweite Ka­pitel die historischen Herausforderungen, mit denen sich Kamerun konfrontiert sieht, und verfolgt die Ursprünge einiger aktueller Probleme, insbesondere die Anglophone question betreffend.

Im dritten Kapitel untersucht die Autorin die offiziellen Reminiszenzen, welche die Festlichkeiten dominierten, und die Politisierung der Feiern. Zuerst wird aufgezeigt, dass Symbole, Monumente und Artefakte dazu benutzt wurden, das Motto der Jubiläumsfeiern – die Einheit – in Szene zu setzen, woraufhin der Einfluss dieses Symbolismus und der politische Kontext kritisch betrachtet werden. Im Folgenden liegt das Augenmerk auf der politischen Rhetorik der Ereignisse.

Die Verfasserin analysiert die Diskursstruktur einiger Reden des Präsidenten mithilfe der Word Count Method und arbeitet die Kernpunkte der von ihm während der Feierlichkeiten gehaltenen Reden heraus. Anhand empirischen Datenmaterials und einer Zeitschriftenanalyse werden die Veranstaltungen anlässlich des Goldenen Jubiläums 2010 und 2011 im vierten Kapitel näher erläutert.

In einem Anhang befinden sich Originaltexte der folgenden Ansprachen und Vorschriften zur Durchführung der Jubiläumsfeiern in Kamerun:

1. Paul Biya’s speeches referred to in Chapter 3.2: ‘A selection of speeches delivered by Biya’
2. Decree for the creation of the ‘National Organizing Committee of the Fiftieth Anniversaries of the Independence and Reunification of Cameroon (NOC)’
3. Speeches from the ‘First Meeting of the Organizing Committee’, 22nd February 2010
4. Hymn to the Three Cameroonian Colours 2nd January 1960

Unter diesen Verweisen finden Sie weitere Untersuchungen zur Unabhängigkeit afrikanischer Staaten:

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