Katja Werthmann / Tilo Grätz (eds.): Mining Frontiers – Anthropological and Historical Perspectives [PDF]

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MBA Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung Band 32

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Beschreibung

2012
134 Seiten
5 Grafiken

Textsprache: Englisch

Sobald in einer Region, die von der Regierung nur schwach kontrolliert wird oder gar politisch umstritten ist, wertvolle Mineralien entdeckt werden, beginnt die lokale Gesellschaft die vorhande­nen Ressourcen in Form von Kleinstbergbau abzubauen. Dies führt zu tiefgreifenden gesellschaftli­chen Veränderungen: neue Gemeinschaften entstehen, neue Allianzen und neue Wirtschaftszwei­ge, aber es entwickeln sich auch neue Probleme und Konflikte. Seit Beginn des neuen Jahrtau­sends wurden zahlreiche Studien über nicht-indus­triellen Bergbau veröffentlicht, aber besonders im Hinblick auf den damit einhergehenden sozialen Wandel sind noch viele Fragen ungeklärt.

Bergbau und die damit verbundene Wirtschaft kann zum einen profitabel, zum anderen aber in gleichem Maße auch riskant für Individuen, Gemeinschaften und die natürliche Umwelt sein. Ob der Kleinstberg­bau sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt oder durch nachhaltigere Formen der Exis­tenzsicherung ersetzt wird, ist Gegenstand aktueller Forschungen. Die Regulierung und Einhaltung von Gesetzen und Auflagen ist von Staat zu Staat sehr unterschiedlich. Häufig nur als ein Phänomen zur Bewältigung von Armut angesehen, sind die jeweiligen Formen von handwerklichem Bergbau weitaus komplexer.

In manchen Regionen Afrikas hat diese Wirtschaftsweise eine lange Tradition vorzuweisen, und um heutige Formen bergbaulicher Aktivitäten zu verstehen, bedarf es sowohl einer Kenntnis der historischen Begebenheiten und Kontinuitäten als auch der Veränderungen. Das Leben in den Camps übt besonders auf junge Menschen eine starke Anziehung aus, da es ihnen mehr Entscheidungsbefugnis und Macht verleiht und den Zu­gang zu einem alternativen Lebensstil bietet. Die Beweggründe zur Aufnahme einer Tätigkeit im handwerklichen Bergbau sind vielfältig und abhängig von historischen, sozialen und politi­schen Faktoren, ebenso wie von Geschlecht, Alter und sozialem Status.

Die im vorliegenden Band präsentierten Beiträge legen ihren Fokus auf die sozialen Strukturen unter den Minenarbeitern und die eng mit dem Bergbau verbundenen wirtschaftlichen Existenzgründungen. Die Betrachtungen reichen vom vorkolonialen Bergbau bis zum heutigen in­dustriellen Bergbau-Boom und erstrecken sich über den ganzen afrikanischen Kontinent. So werden Fallbeispiele aus Angola, Ghana, Sierra Leone, Benin, Burkina Faso oder der Demokratischen Re­publik Kongo vorgestellt.

INHALT

Günther Schlee: Preface
Katja Werthmann / Tilo Grätz: Introduction

Eugenia Herbert: Elusive frontiers – Precolonial mining in Sub-Saharan Africa
Raymond E. Dumett: Parallel mining frontiers in the Gold Coast and Asante in the late 19th and early 20th centuries
Paul Richards: Mining and the Messiah – War and the masterless classes in Sierra Leone
Filip de Boeck: Diamonds and disputes – Conflict and local power on the border between Congo and Angola
Tilo Grätz: Gold mining in the Atakora mountains (Benin) – Exchange relations in a volatile economic field
Katja Werthmann: Gold mining in Burkina Faso since the 1980s

Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen der Beitragenden und weitere wirtschaftsethnologische Studien:

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