2015
237 Seiten
1 Farbkarte, 2 Farbfotos, 2 s/w-Fotos, 1 Faksimile-Abbildung, 4 Farbgrafiken, 4 Balkendiagramme, 111 Tabellen
Textsprache: Englisch
Das vorliegende Werk untersucht die Faktoren des Sprachwandels von Rendille zu Samburu bei Personen, die sich selbst eine Identität als Rendille zuschreiben und von denen daraufhin auch angenommen wird, dass Sprachkompetenz im Rendille vorliegt und die Sprache im Gebrauch ist. Beide Sprachen gehören verschiedenen Sprachfamilien an: Rendille der kuschitischen, Samburu wiederum der nilotischen.
Kenneth Kamuri Ngure verfolgt mit seiner Studie vier Ziele: (1.) die Motivation zum Sprachwandel zu untersuchen, (2.) erkennbare Stadien (Phasen) des Sprachwandels zu bestimmen, (3.) die Auswirkungen des Sprachwandels auf die Struktur des Rendille festzustellen und (4.) nachzuweisen, inwieweit die Fähigkeit, Rendille zu sprechen, überhaupt ein geeigneter Faktor zur Bestimmung einer Zugehörigkeit zur Rendille-Gemeinschaft sein kann.
Um diese Fragestellungen und Ziele angemessen umsetzen zu können, übernahm der Autor einen eklektischen Ansatz bestehend aus Giles, Bourhis und Taylors’ (1977) Model of Language Shift and Vitality und Fishman’s (1980) Bilingualism vs. Diglossia Model. Jedes dieser Modelle ist eine unverzichtbare Grundlage der vorliegenden Studie.
Alle hier präsentierten Daten und Ergebnisse beruhen auf einer Feldforschung, die an sechs Rendille-Wohnplätzen (Hula-hula, Karare/Songa, Loglogo, Laisamis, Kor und Kargi) innerhalb des Marsabit-Distrikts (Nordkenia) durchgeführt wurde. Von hier wurden die Informanten überwiegend mithilfe von geschichteten Zufalls- und Nicht-Zufallsstichprobenverfahren ausgewählt. Das Datenmaterial wurde auf der Grundlage von Fragebögen, Interviews, teilnehmender Beobachtung und Gruppendiskussionen erhoben und daraufhin anhand von Häufigkeitstabellen und thematischen Analysen ausgewertet.