2016
XVIII, 443 Seiten
2 Diagramme, Anhang: 3 Texte, Wortliste
Textsprache: Englisch
Die vorliegende Monographie, die aus der Dissertation des Autors entstanden ist, beinhaltet eine grammatische Beschreibung des Ghomara-Berber, einer Berbersprache, die im Nordwesten Marokkos von etwa 10.000 Sprechern gesprochen wird. Die Grammatik besteht aus einer Beschreibung der Phonologie, der Morphologie und der Syntax. Im Anhang befinden sich eine Textauswahl sowie eine Wortliste. Den Daten liegen mehrmonatige Feldforschungen in den Jahren 2009 bis 2013 zugrunde.
Die Grammatik des Ghomara-Berber wurde in fast allen Bereichen durch das Arabische beeinflusst. Der Berber-Teil der Grammatik zeigt aber auch eigenständige Merkmale. In der Phonologie werden Konsonanten, Vokale, Assimilation und Labialisierung behandelt. Ghomara-Berber hat viele spirantisierende Konsonanten, die im Kontrast zu den nicht-spirantisierten stehen. In der Morphologie sind die arabischen Einflüsse recht offensichtlich. Das berberische sowie das arabische System werden in vielen Kapiteln separat behandelt. Arabische Diminutivformen wurden entlehnt und auf die Substantive der Berber-Morphologie angewandt, wodurch sich die bereits existierenden Diminutivformen ausdehnen.
Überdies wurden viele arabische Verben entlehnt, ohne in die natürliche Morphologie integriert zu werden. Nur durch die Verwendung der arabischen Morphologie können sie konjugiert werden. Anders als in anderen Berbersprachen, bilden die Adjektivformen eine eigene Wortklasse. Aktive und passive Partizipien des Arabischen werden unverändert in das Ghomara-Berber übernommen. In der Syntax wird die Beeinflussung zwischen Arabisch und Berber in Relativsätzen sowie im Modus und im Aspekt deutlich; aussagefähige Fälle des Sprachkontakts werden hier aufgezeigt.
Diese Studie ist sowohl für Sprachexperten des Berberischen und Arabischen als auch des Afroasiatischen von Interesse.