1999
XX, 334 Seiten
14 Tabellen, Sachindex
Textsprache: Englisch
Im vorliegenden Band beschreibt der Autor seine Muttersprache Runyoro-Rutooro, eine in Uganda beheimatete Bantusprache. Nach Guthrie wird sie dem Zentral-Bantu (J.10, Nyoro-Ganda, Tooro) zugeordnet. Obwohl das Manuskript schon vor zehn Jahren fertiggestellt wurde, kann der Autor zu den Protagonisten einer sehr modernen Entwicklung unter afrikanischen Intellektuellen gezählt werden, die die internationale Szene mit Arbeiten über ihre eigene Geschichte und Kultur bereichern. Diese wissenschaftlichen Beiträge fordern den traditionellen westlichen universalistischen Ansatz heraus und gewähren dem Leser einen Einblick in das aus emischer Sichtweise Geschriebene.
Der Autor bezieht sich auf bereits vorhandene, von Europäern erstellte Sprachbeschreibungen und diskutiert grammatische Aspekte aus einer anderen Perspektive. So lehnt er beispielsweise für das Runyoro-Rutooro die in der traditionellen Bantuistik gebräuchlichen Begriffe wie Präposition und Konjunktion ab. Statt dessen plädiert er für den Terminus joining words, um hervorzuheben, dass diese Wörter oder Phrasen andere Funktionen ausüben können als in den europäischen Modellsprachen.
Dieses Buch kann als Nachschlagewerk für all jene dienen, die an Schulen und Universitäten unterrichten. Außerdem richtet es sich an alle, die an der Sprachpolitik oder an weiterführenden Sprachstudien des Runyoro-Rutooro interessiert sind. Für vergleichende Bantuisten ist die Grammatik besonders deshalb relevant, da davon ausgegangen werden kann, dass das hier vorgestellte Material im Gegensatz zu den oftmals weit hergeholten Sprachbeispielen der Vergangenheit hochaktuell ist.