Mario Krämer: Violence as Routine – Transformations of Local-Level Politics in KwaZulu-Natal (South Africa) [PDF]

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SBS Siegener Beiträge zur Soziologie Band 8

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Beschreibung

2007
310 Seiten
1 Farbkarte, 10 s/w-Fotos, 2 Grafiken, 12 Tabellen, Anhang

Textsprache: Englisch

Das vorliegende Werk untersucht lokalpolitische Prozesse und gewaltsame Konflikte in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Seit den 1980er-Jahren sind hierbei schätzungsweise 20.000 Menschen ermordet und mehr als 500.000 zu Flüchtlingen geworden. Trotz der Behauptung regionaler und nationaler politischer Führer, dass die Gewalt zwischenzeitlich beigelegt und KwaZulu-Natal eine befriedete Provinz sei, starben auch nach der demokratischen Transformation 1994 eine beträchtliche Anzahl von Menschen in gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Der Autor stellt zwei Thesen auf: Zum einen ist der Gewaltkonflikt in der Post-Apartheid-Ära durch ein Auseinanderlaufen von Zentrum und lokaler Ebene gekennzeichnet, d.h. dass sich lokale Gewalt teils erheblich von Konflikten zwischen politischen Parteien (African National Congress versus Inkatha Freedom Party) auf der Provinzebene unterscheidet. Diese Disjunktion ist nicht gleichbedeutend mit einer Autonomie des Lokalen, vielmehr verweist sie auf einen wechselnden Prozess der Anbindung und Dezentralisierung zwischen nationaler/regionaler Ebene auf der einen und lokaler Ebene auf der anderen Seite.

Lokale Dynamiken stellen nicht lediglich ein Spiegelbild politischer Prozesse im Zentrum dar: Letztere unterliegen lokalen Interpretationen und können den lokalen Interessen entsprechend modifiziert werden. Zum anderen geht die Disjunktion zwischen lokaler und nationaler/regionaler Ebene mit einer Eigendynamik des gewaltsamen Konflikts einher: Gewalttätiges Handeln bringt Institutionen und Machtbeziehungen hervor, die ihrerseits Gewalt reproduzieren. Die gegenwärtigen lokalpolitischen Prozesse in KwaZulu-Natal kennzeichnen demnach eine neue Form politischer Herrschaft, welche sich wesentlich vom im Zuge der politischen Transformation entworfenen demokratischen Modell unterscheidet.

In methodischer Hinsicht basiert das vorliegende Werk vornehmlich auf etwa 200 qualitativen Interviews. Diese wurden während einer einjährigen Feldforschung in KwaZulu-Natal mit aktiv an Gewalt Beteiligten als auch von Gewalt betroffenen Menschen durchgeführt und darüber hinaus mit persönlichen Beobachtungen sowie verschiedenen schriftlichen Quellen (Zeitungsartikel, Gewaltbeobachtungs- und Polizeiberichte) verglichen.

Unter diesen Verweisen finden Sie weitere Monographien und Sammelbände zu rechtsethnologischen und rechtssoziologischen Themen:

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