Mark Charles Bilbe: Wupperthal – Die Entwicklung einer Gemeinde in Südafrika, 1830–1965 [PDF]

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ICul InterCultura – Missions- und kulturgeschichtliche Forschungen Band 9

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Beschreibung

2011
XII, 316 Seiten
1 Farbkarte, 2 s/w-Karten, 7 Farbabbildungen, 1 s/w-Abbildung, 8 Diagramme, 14 Tabellen

Textsprache: Deutsch

In der Abgeschiedenheit der südafrikanischen Cederberge der nordwestlichen Kapprovinz entwickelte sich Mitte des 19. Jh. eine bemerkenswerte Missionsgemeinde. Der Autor vertritt hier die These, dass die relative Isolation, Unzugänglichkeit und Grenzlage dieser Region der dort lebenden schwarzen Bevölkerung den Zugang zu Land in einem weitaus größeren Maß als üblich ermöglichte. Besonders die Bastaard-Familien profitierten von dieser wirtschaftlichen Unabhängigkeit und machten das Aufkommen einer schwarzen ländlichen Oberschicht möglich.

Als im Jahr 1830 Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft (RMG) hier die Wupperthaler Mission gründeten, war diese Führungsschicht schon fest etabliert. Ehemalige Sklaven und Bastaard-Familien, die sich auf dem Missionsgelände niederließen, formierten bald eine Missions-Elite, bestehend aus ausgebildeten Lehrern und Handwerkern. Vorsteher einzelner Haushalte wurden Diakone und Clan-Oberhäupte, was zu der Herausbildung einer berufsorientierten Missions-Hierarchie führte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr das kollektive Bewusstsein der Gemeinde durch ein steigendes Interesse an Besitzverhältnissen und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit einen Aufschwung. Ein gesteigertes politisches Bewusstsein resultierte in der Entscheidung, sich nicht mit der Niederländisch-Reformierten Kirche zu vereinigen.

Die vorliegende Studie veranschaulicht, wie der kulturelle Konservatismus der Missionare der Rheinischen Mission in den 1950er-Jahren einer aufgeklärteren Sichtweise auf die Mission gewichen ist und die Gemeinde zum ersten Mal zu einer eigenen Stimme fand. Die Entwicklung der Wupperthaler Mission wurde anhand von Primär- und Sekundärquellen, Interviews und demographischem Datenmaterial rekonstruiert. Dank der Methode der Familienrekonstitution ist es trotz mangelnder Primärquellen möglich, einen Einblick in die Lebensgeschichten der schwarzen und farbigen Wupperthal-Familien zu erlangen.

Zusammen mit demographischen Charakteristika und anekdotenhaften Kommentaren in Kirchenbüchern entsteht ein lebendiges Bild dieser Missionsgemeinde. Die bevölkerungsstatistischen Daten am Anfang des Buches veranschaulichen den Wandel der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Begebenheiten in der Region über einen Zeitraum von fast hundert Jahren. Diese Studie liefert einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte schwarzer ländlicher Missionsgemeinschaften im südlichen Afrika.

Unter diesen Verweisen finden Sie die englische Originalfassung dieser Studie und weitere Publikationen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) zu ihrer Arbeit in Afrika und Asien:

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