2019
306 Seiten
7 Farbfotos, 1 s/w-Foto, 1 Tabelle, Anhang: Kezilahabi’s unpublished poem of 2016
Textsprache: Englisch
Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, drei Gedichtsammlungen, die von Euphrase Kezilahabi (13.4.1944 – 9.1.2020) in Swahili verfasst wurden, einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Der Verfasser versucht dabei, sich mit der Komplexität seiner Gedichte zu befassen und diese zu reflektieren. Eine Vereinfachung von Kezilahabis Texten oder eine rein deskriptive Analyse seiner Gedichte würde die poetischen Studien des Autors zu einer textuellen Objektivierung herabwürdigen, d.h. den Text als ein Objekt, also ein abgeschlossenes und verschlossenes Produkt zu verstehen.
Gaudioso stimmt mit Kezilahabis Aussage überein, Objektivierung sei getrennt von literarischen Interpretationen zu halten. Zu den bereits bestehenden Fragen des Autors an Kezilahabis Gedichte möchte er eigene und weitere hinzufügen, eher um auch neue Verbindungen und Implikationen zu schaffen, als sie zu lösen. Mit seinem Versuch, seine eigenen Analysen so eindeutig wie möglich zu formulieren, vergleicht Gaudioso Kezilahabi mit anderen Schriftstellern, um seine Gedichte nicht nur im Bezug zur Swahili-Literatur insgesamt, aber auch innerhalb des eigenen Kulturaustauschs zu beleuchten.
Im zweiten Kapitel diskutiert der Autor die Angemessenheit von vergleichender Analyse und der Nützlichkeit von Analogien beim Verstehen von Texten. Diese Arbeitsweise, auch wenn sie die Schwerpunkte vermehrt, stellt sie die Texte und die Textualität in das Hauptaugenmerk der Analyse.
Die beiden folgenden Gründe nennt Gaudioso für diese mehrschichtige Arbeitsweise:
1. Das Ziel der Studie ist nicht, Kezilahabi mit einem bestimmten Autor zu vergleichen oder neue Erkenntnisse über andere Autoren zu gewinnen, sondern die Fokussierung auf Kezilahabi.
2. Die Skizzierung seiner Poetik mit vergleichender Analyse als Werkzeug von Analogie-Untersuchungen, wie im zweiten Kapitel definiert wird.
Der potenzielle Leser der aktuellen Arbeit ist der Rezipient von Kezilahabis Gedichten, was weder einfach noch eindeutig ist. Aus diesem Grund ersetzt die vorliegende Studie des Autors nicht eine einfache „Erklärung“ für ein direktes Lesen der Originaltexte von Kezilahabi. Nach Aussage Gaudiosos beginne die akademische Arbeit nicht vor dem Lesen eines zu analysierenden Textes, sondern nach dem Lesen. Andernfalls würde die akademische Arbeit nicht der Literatur, der Wortkunst oder dem potentiellen Leser eines Textes dienen, sondern diese letztlich schädigen.