Sarah Fichtner: The NGOisation of Education – Case Studies from Benin [PDF]

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With a Preface by Thomas Bierschenk
MBA Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung Band 31

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ISBN 978-3-89645-831-5 Artikelnummer: 831 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , , , , , ,

Beschreibung

2012
196 Seiten
1 Karte, 8 s/w-Fotos, 2 Grafiken, 2 Illustrationen

Textsprache: Englisch

Die NGOisierung des Bildungswesens ist sowohl Folge als auch Mittel der Globalisierung von öffentlichen Diensten, die während des Höhepunktes der neoliberalen globalen Herrschaft in den ‚langen 1980er-Jahren‘ einen enormen Anstieg zu verzeichnen hatte. Nichtregierungsorganisationen, die von den internationalen Entwicklungshilfeorganisationen als näher an der ‚Zielbevölkerung‘, weniger korrupt und effizienter als staatliche Institutionen angesehen werden, entwickelten sich seit dieser Zeit zu den bevorzugten Projekt­umsetzern im öffentlichen Sektor.

Die vorliegende Studie betrachtet die Entwicklung der NGOisierung des Bildungswesens aus einer empirischen Perspektive, aufbauend auf Eindrücken aus dem westafrikanischen Staat Benin. Hauptaugenmerk liegt auf vier Fallbeispielen:

1. das Primary Education Teacher’s Training Programme, das von der INGO IFESH (International Foundation for Education and Self-Help) betrieben wird;
2. der Aufbau eines Gemein­de-Komitees für Bildungsfragen in Nikki, durchgeführt von der Organisation Aide et Action;
3. das Education First Project gegen Kinderhandel, entworfen von World Education, Terre des Hommes und dem Catholic Relief Service;
4. ein Projekt für selbstverwaltete Schulkantinen, durchgeführt vom Catholic Relief Service.

Die Projektanalysen beruhen auf einer zehnmonatigen Feldforschung in Nikki, Karimama, Parakou, Cotonou und Porto Novo.

Die Autorin argumentiert, dass gegenwärtig die Entwicklungshilfe der NGOs in erster Linie die Bewerbung, Vermarktung und Verwaltung von globalen Modellen, Normen und Standards auf dem Feld der Bildungs­arbeit bedient und weniger die Bereitstellung von Hilfsmitteln und Dienstleistungen für ‚die Bedürftigen‘. Diese progressiv ausgerichtete Förderung von Normen – definiert als geteilte, bewertende Erwartungen an die Entwicklung und die Eigenorganisation der Entwicklung der Hilfsempfänger – beinhaltet die Förderung des Schulbesuchs, aber auch (unter anderem) neue Ansätze zu Lehren und Lernen, zu ‚partizipatorischeren‘ und angeblich effizienteren Wegen zur Durchführung von lokaler Bildungs­politik, zum Management Elternvereinigungen und Schulkantinen sowie der Kontrolle des Schulbesuchs.

Die hier untersuchte NGOisierung des Bildungswesens ist aus Sicht der Autorin kein Prozess, der die Entwicklung eines privatisierten Wohlfahrtssystems parallel zum Staat oder im Schatten desselben beschreibt, sondern vielmehr ein Phänomen, das für den Staat, der im internationalen System agiert, zentral ist. Sie sollte daher als auf Empirie basierende Gegenperspektive zu essenzialistischen und exotisierenden Sicht­weisen zum afrikanischen Staat gelesen werden.

Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen der Autorin und weitere Studien zur Bildungspolitik und Berufssoziologie in afrikanischen Staaten:

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