1999
117 Seiten
2 s/w-Fotos, 1 Faksimile-Abbildung
Textsprache: Deutsch
Der vorliegende Band befasst sich mit der bisher weniger bekannten Geschichte des Fachs Afrikanistik in Leipzig von 1895 bis 1945. Der Autor beschäftigt sich dabei mit ihren wichtigsten Vertretern, Hans Stumme und August Klingenheben.
Hans Stumme war zwischen 1895 und 1930 in der Afrikanistik in Leipzig tätig. Von Hause aus ausgewiesener Arabist und Berberologe, übte er sowohl großen Einfluss auf die Afrikanistik in Leipzig als auch in Deutschland allgemein aus. Stumme ebnete beispielsweise in Leipzig den Weg für die afrikanistische Sprachwissenschaft. Eine transkribierte Ausgabe einiger von Stumme veröffentlichten Berber-Texte wurde in unsere Reihe Berber Studies aufgenommen, siehe Verweis unten.
August Klingenheben war von 1930 bis 1936 in der Leipziger Afrikanistik tätig, wo er 1920 mit einer Arbeit über den Hausa-Dialekt von Katagum / Nordnigeria promoviert wurde. Der vielseitige und methodisch versierte Klingenheben gründete in Leipzig ein selbständiges Institut für afrikanische Sprachen, das sich somit von der heterogenen Orientalistik emanzipierte. Klingenheben, ein Schüler Carl Meinhofs (23.7.1857 – 11.2.1944), zeichnete sich außerdem durch seine beharrliche Ablehnung von nationalchauvinistischen und rassistischen Theorien aus – eine Haltung, die für seine Zeit nicht selbstverständlich war.
Neben diesen beiden großen Vertretern der Afrikanistik in Leipzig geht der Autor auch auf Aspekte des Schaffens von Klingenhebens Nachfolgern Melzian, Weydling und Lukas ein. Ein Schriftenverzeichnis von Hans Stumme sowie Publikationen dieser Wissenschaftler runden das Werk ab.