Thomas Bierschenk / Marion Fischer (Hrsg.): Islam und Entwicklung in Afrika [PDF]

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Mit einer Einleitung von Thomas Bierschenk
Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung Band 16

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ISBN 978-3-89645-816-2 Artikelnummer: 816 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , , , , , ,

Beschreibung

2007
124 Seiten
1 Abbildung, 2 Grafiken, 6 Tabellen

Textsprachen: Deutsch, Englisch

Partizipative Entwicklung erscheint heute in der Entwicklungswelt weithin als nicht nur der moralisch gerechteste, sondern auch als der kostengünstigste Weg der Entwicklung. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass das Projekt Entwicklung nur gelingen kann, wenn es sich die zu Entwickelnden als stakeholder auch zu eigen machen. Dieses Postulat impliziert allerdings eine Ethik des Fremdverstehens, die einen Widerspruch enthält, einerseits wird das Ziel formuliert, die Fremdheit der Fremden in deren Eigenschaft als zu Entwickelnde zu überwinden, da Entwicklung als Angleichung an die „Entwickler“ verstanden wird. Andererseits fordert das Postulat der Partizipation aber auch, eben diese Fremdheit – per Partizipation – für eben diese Entwicklung zu nutzen.

Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit islamischen Akteuren und Organisationen, um die es in diesem Buch geht, verweist besonders deutlich auf die Paradoxien, die dem partizipativen Ansatz und der Ethik des interkulturellen Fremdverstehens im Allgemeinen zu eigen sind. Die daraus resultierenden dilemmatischen Handlungssituationen sind theoretisch nicht zu lösen, sondern können nur durch praktische Kompromisse bewältigt werden, die in diesem Buch aus der Sicht von Entwicklungspraktikern und von Wissenschaftlern beschrieben werden.

Bei dem vorliegenden Sammelband handelt es sich um eine Auswahl von Beiträgen, die im Rahmen einer Ringvorlesung am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Wintersemester 2004/05 entstanden. Der pragmatische Anlass dieser Ringvorlesung war es, den Studierenden des Instituts und der Universität sowohl die am Institut stattfindenden, meist im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 295 (1997–2008) durchgeführten Forschungen zum Islam in Afrika zu präsentieren, als auch mit der jüngst gegründeten Beratungsstelle Islam und Entwicklungszusammenarbeit in Afrika der GTZ (heute GIZ) bekanntzumachen.

INHALT

Abstracts

Thomas Bierschenk: Islam, säkularer Staat und partizipative Entwicklung in Afrika – eine Einleitung
Marion Fischer / Anja Söger: Die Beratungsstelle „Islam und Entwicklungszusammenarbeit in Afrika“ der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ)
Elvira Ganter: Islam und Gute Regierungsführung – wie wirksam sind die Ansätze der Entwicklungszusammenarbeit?
Katja Werthmann: Islam in Afrika – ein Überblick
Ulrich Rebstock: Democracy, Islamicity and Tribalism in Mauritania
Ursula Günther: Südafrikas Lesarten des Islam im Spiegel der Debatten um die Einführung des muslimischen Familien- und Personenstandsrechts
Julia Schlösser: Rechtspluralismus im Département Mayo-Sava im Norden Kameruns – ein Zusammenspiel von lokalen Rechtsvorstellungen, islamischem Recht und staatlich kodifiziertem Recht
Ruth Bigalke: Islam und Mädchenbildung in Guinea – oder Wer hat Angst vor Madame Bovary?
Heino Güllemann: Mali – muslimische Antworten auf HIV/AIDS. Anknüpfungspunkte für die Entwicklungszusammenarbeit

Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen der Beitragenden und weitere Studien zum Islam in Afrika:

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