T. Geider: Die Figur des Oger in der traditionellen Literatur und Lebenswelt der Pokomo in Ost-Kenya [PDF]

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Wortkunst und Dokumentartexte in afrikanischen Sprachen Band 1

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Beschreibung

1990
XVI, zusammen 773 Seiten
2 Teilbände: 1. Analytischer Teil, XVI, 414 Seiten, 2. Dokumentationsteil, 359 Seiten, 37 Tabellen, 17 s/w-Fotos, 2 Karten, Index

Textsprache: Deutsch

Der Oger (Menschenverschlinger/Verschlingegeist) ist eine der großen Figuren der afrikanischen Erzählkulturen. Trotz der Bedeutung dieser Gestalt fehlte es bisher an systematischen Analysen und Interpretationen. Auf der Grundlage der spezifischen Erzählkultur der Pokomo in Kenia hat der Autor diese Lücke in seiner Monographie erstmals geschlossen.

Grundlage der Arbeit ist ein Korpus von 25 Märchen, die in der Mehrzahl während einer mehrmonatigen Feldforschung am Tana River auf Tonband aufgezeichnet wurden. Im Werk werden sie in ihrer originalsprachlichen Fassung zusammen mit einer deutschen Übersetzung vorgelegt, wobei die Transkription des Pokomo-Textes auch Angaben zum Vortrag selbst, wie beispielsweise Sprechmelodie, Sprechgeschwindigkeit und Expressivität, enthält. Eine dem Dokumentarteil (Teilband 2) vorangestellte grammatische Skizze verdeutlicht die Grundstruktur dieser wenig erforschten Bantusprache. Im Mittelpunkt des Werkes steht die Symbolanalyse des Ogers im Kontext der Pokomo-Kultur. Dementsprechend ist den eigentlichen Analysen eine ethnographische Einführung zu den Pokomo vorangestellt.

Trotz der Hervorhebung der Verschlingerfigur werden auch deren Gegenspieler, d.h. die Menschen, die die eigentlichen Helden der Geschichten sind, mit analysiert. Die thematisch relevanten Aussagen der kulturinternen Informanten werden in der Darstellung von denen des kulturfremden Forschers systematisch streng getrennt. Ausführliche methodologische Diskussionen, zu denen auch ein Werkstattbericht über die konkrete Feldforschungssituation gehört, schließen die Figurenanalyse an den afrikanistischen und ethnologischen Forschungszusammenhang an.

Teil der Arbeit ist ferner eine stilistisch-rhetorische Analyse der oralen Darbietungsmittel. Trotz ihrer monographischen Ausrichtung eignet sich die Abhandlung hervorragend für die komparatistische Arbeit.

Unter den nachstehenden Verweisen finden Sie weitere von Thomas Geider verfasste und (mit)herausgegebene Werke zur afrikanistischen Oraturforschung:

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