2014
194 Seiten
Textsprachen: Deutsch, Englisch
Afrika gilt als Kontinent der Tiere. Ob auf Safari, in Fabeln oder im Zoo: Überall dort wurden Räume als afrikanische Räume gedacht und geschaffen. Die Vermessung Afrikas im Rückgriff auf dort lebende Tiere war ein globales Unterfangen. Reisen, Kolonialisierung und internationaler Handel verbreiteten weltweit Informationen über afrikanisierte Tiere und steigerten ihre Beliebtheit. Dies prägt bis heute das Selbst- und Fremdbild des Kontinents sowie den Umgang mit seinen Tieren.
Dieser Band hinterfragt die Relationen afrikanischer Räume und afrikanischer Tiere auf Basis aktueller Forschungen zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei verbindet er Ansätze der Globalgeschichte, Kolonialgeschichte, Literaturwissenschaft und Ethnologie mit den Konzepten der Human Animal Studies. Es wird gezeigt, wie afrikanische Tierräume in Afrika und transkontinental erzeugt wurden.
INHALT
Winfried Speitkamp / Stephanie Zehnle:
Afrikanische Tierräume – Einleitung
Manuela Kirberg:
Repräsentationen von Tier-Mensch-Raum in ostafrikanischen Oraturen
Felix Schürmann:
Die Wale, ihre Jäger und der Strand von Annobón
Florian Kerschbaumer:
Menschenschlinger, Jonasfisch, Kapitalist – Die Rolle des Haies im transatlantischen Sklavenhandel aus Sicht deutschsprachiger Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts
Stephanie Zehnle:
Leoparden, Leopardenmänner – Grenzüberschreitungen in Raum und Spezies
Sandra Swart:
Lucas’s Story – The Invention of the South African Baboon Boy
Ulrike Kirchberger:
Imagined Spaces? Maßnahmen zum Wildschutz in Deutsch-Ostafrika, 1890–1914
Luregn Lenggenhager:
Naturraum erschaffen – Tiere, Karten und Räume im Nordosten Namibias
Christina May:
Künstliche Savannen – Afrikanisch thematisierte Landschaften in zoologischen Gärten seit 1900
Johann Reißer:
Hagenbeck in Kafkas Manege – Vom Mensch-, Tier- und Text-Werden in Schau- und Erzählräumen der deutschen Kolonialzeit
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren