1997
235 Seiten
8 Karten, 2 Graphiken, Anhang mit historischen Texten und 5 Tabellen
Textsprache: Französisch
Die großen islamischen Fulbe-Reiche des 19. Jahrhunderts stehen seit langem im Mittelpunkt der historischen Fulbe-Forschung. Die Mehrzahl der kleineren, halb-autonomen Staatsgründungen an den Randzonen dieser Reiche dagegen waren bislang kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung. Mit der vorliegenden Arbeit unternimmt der Autor einen Schritt zur Erhellung der Siedlungs- und Eroberungsgeschichte der Fulbe im Nordwesten Burkina Fasos.
Die heute im Bobo-Land an der Grenze zu Mali siedelnden Fulbe verließen zu Beginn des 18. Jahrhunderts die dicht besiedelten Gebiete des Nigertales (im heutigen Mali). Vor allem der Übergang von der friedlichen Infiltration der Fulbe-Pastoralnomaden hin zur politischen Domination und Gründung des Barani-Staates wird eingehend beleuchtet. Weitere Kapitel behandeln die soziale und politische Organisation sowie die Beziehungen zu den angrenzenden Staaten, dem animistischen Yatenga-Staat und den theokratischen Staatengebilden des Diina Seeku Amadu im Maasina und seines Nachfolgestaates unter al-Hajj Umar Tall.
Das Buch endet mit einer Darstellung der Beziehungen zum Staat Samori Tourés und der gleichzeitigen militärischen Auslöschung des Barani-Staates durch die Franzosen.