Katja Böhler: Die Landfrage in Simbabwe – Eine zeitgeschichtlich-juristische Untersuchung [PDF]

 59,80

Enthält 7% MwSt.
 

RiA Recht in Afrika Band 1

Zum Anzeigen und Lesen von PDF-Dokumenten benötigen Sie einen PDF-Reader, z. B. Adobe Acrobat Reader oder Foxit Reader.

Beschreibung

2006
XXIV, 295 Seiten
2 Karten, Zeittafel, zahlreiche Tabellen und Übersichten, 5 Anhänge: I. Wechselkurs-Entwicklung 1980–2003, II. Verteilung der Böden nach der Unabhängigkeit, III. Karten von Simbabwe, IV. Auszüge von 35 Gesetzestexten, V. Literaturverzeichnis

Textsprache: Deutsch

Simbabwe hat Ende der 1990er-Jahre den Pfad der Rechtsstaatlichkeit verlassen. Seit dem Jahr 2000 schlug die Regierung in der Landpolitik einen radikalen Kurs ein: sie entschied, weiße Farmer entschädigungslos zu enteignen, um so die in der Kolonialzeit vorgenommene Landverteilung zu ändern. Farmen wurden von sogenannten Kriegsveteranen besetzt und weiße Richter des Supreme Court durch die Regierung massiv bedroht, um sie zur Amtsaufgabe zu zwingen. Gleichzeitig setzte eine Welle der Gewalt durch die Kriegsveteranen ein, die das Land in bürgerkriegsähnliche Zustände versetzte. Katja Böhler hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Situation auf zeitgeschichtlich-juristischer Ebene darzustellen und die Ursachen des Konflikts aufzuzeigen.

Das vorliegende Werk ist in drei Teile unterteilt. Zunächst bietet die Autorin einen kurzen Abriss zur Bodennutzung und Verteilung des Landes im vorkolonialen Simbabwe. Die Veränderungen im Rechts- und Eigentumssystem durch den Einmarsch der weißen Siedler und die Einflüsse der späteren Kolonialmacht Großbritannien schließen sich an. Dabei wird die schrittweise Aberkennung der indigenen Landrechte untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung und Analyse der königlichen Erlasse, der Grundsatzentscheidung des Privy Council von 1919, der Kommissionsberichte, welche die Grundlage für den Erlass der rassistischen Landgesetzte ab 1930 bildeten, und schließlich auf der Landgesetzgebung bis 1979.

Im zweiten Teil werden die Entwicklungen in der Landfrage zwischen 1980 und 2000 dargestellt und die Ursachen für die letztlich entstandene Krise hinterfragt. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Lancaster House-Verfassung von 1979, die den rechtlichen Rahmen für die Enteignungen weißer Farmer und die Ermächtigungsgrundlage für das Landerwerbsgesetz von 1985 bildete.

Der dritte Teil umfasst die Entwicklungen von 2000 bis 2003 und insbesondere die Verfassungsänderung im April 2000, die Farmbesetzungen, die Fast Track-Landreform und den Versuch der Regierung, ihren rechtswidrigen Kurs durch den Erlass von Gesetzen zu legalisieren. Die Situation 2003 sowie die Reaktionen im In- und Ausland bilden den Abschluss der Untersuchung. Ein umfangreicher Textanhang bestehend aus 35 Gesetzestextauszügen beschließt das Werk.

Unter diesen Verweisen finden Sie Publikationen zu Land- und Bodenrechten in afrikanischen Staaten und weitere Beschreibungen von Sprachen, Literatur und Kulturen in Simbabwe und im südlichen Afrika:

Das könnte Ihnen auch gefallen …